Diese Speicherung nennen wir das „Gedächtnis des Körpers“.

Fangen wir bei der frühsten Kindheit an.

Kannst du dich an etwas erinnern und wenn, an was?

Bei den meisten Menschen reichen die Erinnerungen bis in das vierte Lebensjahr zurück, alles davor wissen wir meistens nur aus Erzählungen oder von Fotos.

Und doch haben diese Zeiten tiefe Spuren in uns hinterlassen.

Mit dem Wort „Gedächtnis“ verbinden wir in der Regel das bewusste Erinnern. So z. B. den Tag der Einschulung, die Haustür vom Nachbarn oder die freundlichen Gesichtszüge der Großmutter. Das erinnernde Wissen ist in der Großhirnrinde gespeichert, im sogenannten „bewussten“ Gedächtnis. Wir können die Inhalte dort abrufen und in Worten mitteilen.

Es ist wichtig, damit wir

  • bewusst auf unser Leben zurückblicken
  • Rückschlüsse aus den Ereignissen ziehen
  • und uns gezielt auf unsere Zukunft ausrichten können.

Viele Dinge tun wir auch ohne nachzudenken. So binden wir uns z. B. ohne nachzudenken eine Schleife oder finden im Dunkeln den Lichtschalter. Auch das Gespür für den richtigen Augenblick in bestimmten Alltagssituationen basieren auf diesem Gedächtnis.

Du hast nicht nur Erinnerungen, sondern du bist Erinnerungen.

Die Wissenschaftler nennen diese Anteile in uns implizites Gedächtnis – weil es eben verkörpert ist. Gerne vergessen wir unseren Körper (Leib). In der westlichen Welt werden Geist und Körper oft getrennt voneinander betrachtet. Beide zusammen sind aber eine Einheit und deshalb sollten wir den Körper einbeziehen.

In ihm sind all unsere vergangenen, motorischen und emotionalen Erfahrungen gespeichert. Sie sind nicht vergessen – sondern wirken sich aktiv auf unser „Hier und Jetzt“ aus. Es ist ein übergeordnetes Wissen, verankert in unserem zentralen Nervensystem und spürbar in „Fleisch und Blut“.

Im ersten Schritt haben wir es gelernt, aber irgendwann hat sich dein Bewusstsein daraus zurückgezogen. Die Abläufe funktionieren dann automatisch. In Bereichen, wie z. B. dem Spitzensport kommt uns das automatische Wissen zu Gute; es lässt uns schneller und intelligenter handeln für uns.

So wissen wir intuitiv, was zu tun ist.

Unser Bewusstsein wird erst wieder benötigt, wenn „etwas nicht stimmt“, so z. B. bei ungewohnten Geräuschen in deinem Umfeld. Noch stärker spüren wir es, wenn schwerwiegende Erlebnisse noch in unseren „Knochen“ stecken und uns erinnern. Dann reicht ein Reifenquietschen, um den gesamten Körper in einen Unfall zurückzuversetzen.

Das Vergangene ist leider nicht vergangen.

Auch die Neurowissenschaft hat lange Zeit nur die einseitige Betrachtung auf das reine Bewusstsein gelegt. In den letzten Jahren ändert sich erfreulicherweise diese Entwicklung und auch dem körperlichen Erleben wird seine Berechtigung zugesprochen. Das heißt, dass die Tragweite der implizierten Erinnerungen aus unseren frühen Lebensjahren anerkannt wird. Wir haben damals ohne Worte und ohne reflektierenden Verstand gelernt, einfach durch begreifen, abschauen und empfinden. Ohne Zweifel ist dieser erste Lebensabschnitt wichtig für unsere seelische Entwicklung. Später gehen wir mit diesen prägenden Erfahrungen durch die Welt.

Um die leiblichen Erinnerungen zu verstehen, geht man zurück zum Ursprung. Versetzt sich zurück in diese Zeit, als alles im Körper abgespeichert wurde. Im implizierten Gedächtnis ist alles gespeichert. Dieses Gedächtnis weiß deutlich mehr, als unser Bewusstsein. In Studien wurde festgestellt, dass sich Personen, die sich Bilder ihrer einstigen Kindergartenfreunde anschauten, an nichts erinnern konnten. Allerdings signalisierte ihr Hautwiederstand ganz klar ein unbewusstes Wiedererkennen.

Negative Erfahrungen verankern sich besonders tief im emotionalen Gedächtnis, um uns zukünftig vor gleichen Erfahrungen zu schützen. Manchmal wird das Gehirn auch mit schrecklichen Erlebnissen überfordert und speichert dann keine zusammen hängende Geschichten im expliziten Gedächtnis ab, sondern nur fragmentierte Teile in der implizierten Erinnerung. Es bedarf dann nur eines Geräusches, einer Mimik eines Menschen und schon ist längst Vergessenes wieder zurück.

„Negative Erfahrungen sind nicht verloren, sie bleiben, wie Fußabdrücke im Zement.“
sagt der US-Mediziner Vincent Felitti.

Auch die Zeit heilt keine Wunden, sondern die Zeit konserviert sie nur.
„Sie sind nicht verloren, sie sind verkörpert.“

Wie kann man sie aus dem Körpergedächtnis befreien?

Sobald ein Mensch eine sicheren Ort spürt und eine Veränderung auch wirklich möchte und zulässt, beginnt die Wandlung. Vom Opfer hin zum aktiv Handelnden.

Der Körper ist also nicht nur das Werkzeug der Erinnerung, sondern auch der Veränderung.

Oft werden die Veränderungen mit Methoden der Kommunikation gesucht. Der Verstand  kann dann die Ursachen erfassen und sie im explizierten Gedächtnis einordnen. Allerdings wird vergessen: Die verkörperten Gefühle und Reaktionsmuster bleiben erhalten.

„Wir können das Gedächtnis des Körpers nur befreien, wenn wir die alten Gefühle an einem sicheren Ort erneut zulassen und ihnen dann einen neuen Weg weisen.“

Wir haben die Chance, neue Erfahrungen im Gedächtnis des Körpers zu verankern.

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